Geschichte

Das Rittergut Schloss Eulau (Ilav, Ylawe, Eilau) – wurde ursprünglich zu einem Teil als Lehen des Markgrafen und zu einem anderen Teil vom Domkapitel vergeben.

Eule für Wetterfahne

Gefunden auf enem alten Grundriss, Zeichnung einer einer Eule für die Wetterfahne.

Die ursprüngliche Wortbedeutung leitet sich jedoch aus dem slawischen her “Ilav, Ylawe” für Lehm mit Bezug auf den anstehenden Boden.

 

 

Jahr Ereignis
890 Erste Urkunde, Eulau wird im Hersfelder Zehntverzeichnis erwähnt.
1137 Lehen des Heinrich von Werleburg, Archidiakon , Domherr, Domschulmeister. Aus dieser Zeit (Romanik) ist noch der von uns als Kapelle bezeichnete Gebäudeteil, sowie Kellergewölbe erhalten.
weiterverlehnt als Lehen des Domherren Meinher, markgräflicher Hofnotar und Pfarrer zu Groitzsch und Weißenfels.
1268 verkauft
1312 Das Lehen geht durch Tausch an Ritter Ullmann von Geusau, bischhöflicher Burgmann zu Schönburg.
1421 Das Lehen geht im März an Wilhelm und im August an Hans von Goch der es als Leibgedinge seiner Gemahlin Maria vermacht.
1483 Lehen des Georg von Schleinitz, Domherr, Bakkalar und Scholaster in Zeitz (Onkel der Bischöfe Johannes II und Peter zu Naumburg).
151X Auf der Terrasse unterhalb der Kirche befindet sich ein Garten. Hier stand ehemals die Brauerrei. Der Garten ist vollständig unterkellert. Der Eingang zu einem dieser Kellergewölbe ist mit 151X datiert.
1600 Als der Nachfahre Julius 1600 „allen Nöten dieses Lebens durch den Tod entrückt“ übernimmt …
1604 Wiegand von Taubenheim.
1640 Sein Sohn Adolf Wilhelm stirbt unter besonderen Umständen 1640. Er wird ohne „Ceremonien“ begraben. Der Bruder Johann Georg kam in Gefangenschaft wegen des „entleibten“ Bruders und Eulau gerät unter Zwangsverwaltung
1661 Für nur kurze Zeit wechselt Eulau durch Kauf in den Besitz von Rudolph von Miltitz Eulau mit dem Anbau des „alten Schlosses“ und verbindendem Treppenturm (rechts) durch Dieskau …
1676 Kauf durch Otto Friedrich von Dieskau zu Lauer.
1681 Dieskau erbaut 1681 das „alte Schloss“ und erneuert später die Kirche. Damit wird Eulau zum „Rittergut“. Abgesehen vom Grundbesitz war das Lehen Eulau „alt-schriftsäßig, stellte 1 ½ Ritte Pferde und hatte Gerichtbarkeit, trotzdem wurde Eulau bisher nur als Siedlerhof geführt.Heute ist das Bodenniveau um ca. 2 m erhöht. Der gesamte Komplex stand auf einem Sockel zum Schutz vor Hochwasser. „Eine steinerne Treppe führte in den Wirtschaftshof hinab“.[ ]
1717 Durch Heirat der Sophia Helena von Dieskau ist Johan Adolf von Ponikau (auf Mickel, Teicha, Biehle und Schmolln), königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer geheimer Rat und Landeshauptmann der Oberlausitz, der neue Besitzer.
1725 Ludwig Heinrich von Wurmb, königlich großbritanischer und kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Obrist, Komandant zu Hamburg. Seine Tochter erwibt Eulau käuflich welches durch Heirat an die Familie:
1754 der Hans Ernst Adolph von Oldershausen (auf Oldershausen und Förste) geht. Sein Sohn Jobst Ludwig Christian erhält den erblichen Freiherrentitel 1808. Dessen Sohn Hans Georg Friedrich August, Domherr und herzoglich sachsen-weimarischer Regierungsrat, verkauft Eulau infolge Verschuldung.
1816 Die Gegend wird 1816 preußisch (Wiener Kongress). Die Reformen in Preußen erlauben auch „bürgerlichen“ Gutsbesitz.
1833 Anton Fürchtegott Bernhard Trinius (auf Plotha) aus Weissenfels, Kaufmann, erwirbt Eulau und leistet beachtliches. Er errichtet im Barockstiel den 8-eckigen Turm auf dem „Hausweinberg“, auf dem „Dechantenweinberg“ und der „Kämmerei“ 1840 das „Weinberghaus“. Er stellt die Terrassen der Weinberge wieder her. Rückseitig im ehemals das Gutshaus umgebenden Graben baut er den großen Weinkeller (Schlussstein). Überbaut war dieser Weinkeller mit dem „Gärtnerhaus“, einer Art Orangerie. Dadurch war das Gewölbe überdacht und geschützt. Zu dieser Zeit beurteilte der Weinhändler Koehlmann in einem Vortrag die Qualität der Weinproduktion in der Gegend als gering. Er betont demgegenüber jedoch die „guten, … ja vorzüglichen Weine“ die Trinius in nur 4 Jahren Produktion erschaffen konnte. „Es wird ein moussierender Wein, ähnlich dem Grünberger Mousseur, der viel exportiert wird“ hergestellt. Bürger, der spätere Gründer der Champagnerfabrik Neuhaus, stellte „im Auftrag von Trinius auf der Henne in Eulau“ die Flaschen des „vaterländischen“ Champagners her.
1840 Der Besitzer von Goseck, Georg Julius Christian Graf von Zech-Burkersroda erwirbt den nachbarlichen Betrieb Eulau. Das Eulauer Gut bleibt bis 1945 im Besitz der Familie.
… Der Verbindungstrakt und Treppenturm zwischen den Gutshäusern verschwindet.
… Die Eulauer Weinberge erhalten eine Bedeutung bei der Rettung des Deutschen Weinanbaus.
Um 1860 … wird die Reblaus von Amerika nach Europa eingeschleppt. Bei einem Befall sterben in der Folge die Rebenstöcke ab. 1886 beginnend vernichtete die Reblaus innerhalb von 10 Jahren fast den ganzen Weinbau des Saale-Unstrut Tales. Der Einsatz von resistenten amerikanischen Rebstöcken war die einzige Hoffnung. Im Eulauer „Dechanten- und Hausweinberg“ werden Anfang des 19 Jh. diese Reben staatlich kultiviert. Bis heute dürfen nur resistente Reben staatlich lizenzierter Produzenten gezüchtet und gepflanzt werden.
2006 Nach 3 erfolglosen Aufrufen bei den deutschen Immobilienauktionen, gelingt die Privatisierung des „alten- und neuen“ Schlosses nach über 10 Jahren Leerstand und fortschreitendem Zerfall. Aufräum- und Erhaltungsarbeiten.